DIE BESTEN GEHEN IMMER ZU FRÜH!

DIE BESTEN GEHEN IMMER ZU FRÜH!

Das ist eine bittere Wahrheit, aber auch Anerkennung einer sehr guten Nachwuchsarbeit. „Im Fall unseres Sportlichen Leiters Sebastian Deckert trifft es uns sehr früh, unerwartet und sehr empfindlich.“ – so Manager Steffen Blochwitz. Sebastian bekommt einen Vertrag in der World-Tour und hat damit als Trainer eine Blitzkarriere hingelegt, die eigentlich erst im Oktober offiziell bei uns beginnen sollte. „Dass dieser Tag kommen wird und wir nur ein zeitlich begrenzter Abschnitt in Sebastians Karriere  sein werden, hatte ich unserem Teameigner Michael Müller prophezeit. Sebastian ist intelligent, ehrgeizig und hat in den letzten Jahren gezeigt, dass er enorme Verantwortung tragen kann. Aus diesem Grund sind wir auch (Michael Müller als finanziell Verantwortlicher und ich als Mentor) gemeinsam mit Sebastian vor 3 Jahren in das duale Studium Sport mit der Spezialisierung Leistungs-und Wettkampfsport an der ESAB in Potsdam gegangen. Das Ziel war es moderne Trainingsstrukturen zu erarbeiten und später dem Brandenburgischen Radsport auch einen jungen, frischen Trainer  zuzuführen. Dass Sebastian gerade an seiner Bachelorarbeit schreibt und im Oktober sein Studium abschließen und unmittelbar danach in der World-Tour als Trainer arbeiten wird, zeigt, wie schnell sich manchmal das Rad dreht. Vor 2 Jahren haben wir Sebastian die Sportliche Leitung des LKT-Teams angeboten und ihn damit auch vor die Entscheidung gestellt seine sportliche Karriere als Radprofi (2013 und 2014 LKT-Fahrer) an den Nagel zu hängen. Es war eine Chance mit extrem hohem Risiko, sowohl  für ihn selbst als auch für das Team. Aber es sollte sich schnell herausstellen, dass es die richtige Entscheidung war und der eingeschlagene Weg zukunftsweisend ist. Besonders die moderne Trainingssteuerung ist Sebastians Steckenpferd. Ob vom Studium mitgebracht oder von seinem sehr guten Netzwerk in der Rennerszene, Sebastian ist immer gut informiert und beschäftigt sich mit den wichtigsten Entwicklungen im Radsport. Aber auch menschlich spricht „Basti“ die jungen Sportler an und hat zu allen einen sehr engen Kontakt. Wenn ich überhaupt etwas Negatives vorbringen kann, dann ist es die Tatsache, dass Sebastian manchmal zu verständnisvoll ist und er den fehlenden Ehrgeiz des einen oder anderen Sportlers mit besonders viel Aufmerksamkeit und Zuwendung versucht hat auszugleichen. Aber auch hier kann man entschuldigend anmerken, dass wir in einem Bereich arbeiten, wo junge Sportler in einer Umbruchphase stecken, die da heißt: „Vom ich muss, zum ich will!“. Im Jugend- und Juniorenbereich sind die Trainer auch noch ein Stück weit Eltern und haben eine sehr große Erziehungsverantwortung. Im Elitebereich muss der Sportler seinen Weg als Radprofi selbst wollen und gehen, sonst  funktioniert er nicht. Die Übertragung dieser Verantwortung an die Sportler ist leichter gesagt als getan.“

Die sehr gute Stimmung im Team, die Ergebnisse des Teams und die positive Außenwirkung sprechen zudem von der sehr guten Arbeit, die Sebastian in der Vergangenheit geleistet hat und bis zum Ende des Jahres noch leisten wird. Dies hat sich herumgesprochen und er hat auch die Tests und Anforderungen seines neuen Arbeitgebers ohne Probleme bestanden. Jetzt geht es für Sebastian in die höchste Liga des Radsports. Er hat es in jedem Fall verdient und  versprochen den Kontakt zum Team nicht abreißen zu lassen und die Übergabe an den nächsten Trainer in den kommenden Monaten zu unterstützen.

Für uns heißt  es sich im LKT-Team neu aufzustellen, optimistisch in die Zukunft zu blicken, jungen Menschen Chancen zu ermöglichen und sich über solch positive Entwicklung zu freuen … auch wenn es manchmal schmerzhaft ist loszulassen.

PS.: Sebastian ist übrigens schon unser zweiter Student. Robert Bartko war unser erster Student, dem wir zum LKT-Teameintritt 2009 das Studium Management mit der Spezialisierung Sportmanagement an der ESAB nahe gelegt hatten. Er schloss es erfolgreich ab und bekam direkt im Anschluss das Angebot als Sportdirektor der Eisschnelllauf-Gemeinschaft zu arbeiten. Er hat es bekannter Maßen angenommen, zukunftsweisende Veränderungen auf den Weg gebracht, die hoffentlich den Deutschen Sport voran bringen und von Erfolg gekrönt werden. Wir freuen uns auf jeden Fall immer, wenn wir mit Robert unsere Erfahrungen austauschen und von ihnen profitieren können.