BUNDESLIGAWOCHENENDE AUENSTEIN

BUNDESLIGAWOCHENENDE AUENSTEIN

Christian Koch (Bildrechte: Michael Deines) (Bild: 1/4)

Bevor Mitte der Woche in Berlin mit der deutschen Meisterschaft auf der Bahn ein absolutes Highlight für das LKT-Team beginnt, waren beinahe alle Fahrer dieses Wochenende bei den Bundesligarennen in Auenstein am Start. Sowohl am Samstag, als auch am Sonntag fanden die Veranstalter eine Runde mit schwerem Profil. Das vierte Rennen der diesjährigen Serie war mit 120 Kilometern etwas kürzer als das Rennen am Sonntag mit 130 Kilometern.

Nach dem starken Auftreten des Teams bei den letzten Bundesligarennen waren die Ambitionen und Erwartungen entsprechend hoch. Am Samstag standen mit Jasper Frahm, Franz Schiewer, Leon Rohde, Marcel Franz, Leon Berger, Robert Kessler, Christian Koch und Carl Soballa die Bahnfahrer im Rahmen ihrer Vorbereitung mit am Start. Ein Augenmerk des Teams lag darauf mit Leon Rohde wieder die Gesamtführung in der Einzelwertung zu übernehmen. Wie erwartet war das Rennen durch die große Hitze und die unzähligen Höhenmeter extrem hart, denn auch das Tempo war von Beginn an sehr hoch. Das starke Team Stölting machte dem Feld das Leben vom Start an schwer und versuchte durch viele Attacken schon früh eine Selektion herbeizuführen. Immer wieder lösten sich kleine Gruppen und das Feld zerriss am Berg in mehrere Teile. Für das LKT-Team war also von Anfang an höchste Konzentration gefordert um nicht ins Hintertreffen zu geraten und die Übersicht zu behalten. Jede Runde wurde das Feld kleiner und immer mehr Fahrer verloren den Anschluss. Dabei musste das gesamte Team dafür arbeiten, dass Leon Rohde und Christian Koch gut positioniert waren und in den entscheidenden Gruppen vertreten waren. Gebremst durch einen Defekt konnte Leon einer Tempoverschärfung im letzten Drittel des Rennens nicht mehr folgen und als sich hier eine 15 Mann starke Gruppe löste, vertrat nur der junge Christian Koch die Farben des LKT-Teams. Christian zeigte eine starke Leistung  und dank seiner Kletterqualitäten  war er hier immer im Bilde und konnte allen Attacken aus der Gruppe heraus folgen.  Erst auf dem letzten Kilometer attackierte der spätere Sieger Georg Loef  (Team Stuttgart) und nutzte eine Sekunde der Uneinigkeit um sich mit nur wenigen Metern Vorsprung ins Ziel zu retten. Besonders bitter traf dies Christian, denn er setzte sich überlegen im Sprint durch und musste sich somit mit dem zweiten Platz begnügen. Auch wenn der Cottbusser sich natürlich im ersten Moment ärgerte, überwog schnell die Freude über die hervorragende Platzierung. Da Christian erst in seinem ersten Jahr in der Altersklasse U23 startet, gewann er auch die Tagesmannschaftswertung und führte somit auch die Gesamtwertung dieser Kategorie an. Auch Leon Rohde zeigte seine Sprintqualitäten in der zweiten Gruppe und gewann diesen, was für ihn Platz 16 des Tagesergebnisses bedeutete. In der Gesamtwertung rutschte er dadurch auf den dritten Platz ab, die Führung verteidigte Marcel Fischer von den Racing Students.

Zum dritten Mal in Folge stand somit ein Fahrer des LKT Teams auf dem Podium und auch wenn die Mannschaftsleistung heute nicht voll zufriedenstellend war, stellte man erneut unter Beweis, dass man zur absoluten Spitze auf nationaler Ebene gehört.

Die Marschroute für den zweiten Tag war somit schnell gefunden, denn das Team wollte natürlich mit Christian wieder um den Sieg mitfahren. Die Strecke prägte auch heute ein Berg und man konnte von einem schweren Rennen mit hohem Tempo ausgehen. Durch den frühen Start um 9:00 Uhr war die Temperatur deutlich erträglicher als am Samstag. Im Aufgebot des LKT-Teams fand eine Rotation statt, sodass Leon Rohde, Jasper Frahm und Marcel Franz durch Willi Willwohl, Louis Rohde und Tim Reske ersetzt wurden. Schon zu Beginn fand das Team heute besser in das Rennen und zeigte sich aktiv in den Gruppen die sich immer wieder bildeten. Franz, Robert und Carl erledigten ihre Aufgaben gut und konnten Willi und Christian so den Rücken frei halten. Wieder war es das starke Team Stölting um Silvio Herklotz und den jungen Lennard Kämna, die durch Attacken und Tempoverschärfungen, das Rennen schwer machten. Christian hielt sich mit seinen Teamkollegen jedoch aufmerksam vorne auf und konnte sich zur Hälfte des Rennens mit sechs Begleitern vom stark dezimierten Feld lösen. Auch Willi bewies seine derzeit gute Form und bildete mit einer beherzten Attacke eine Verfolgergruppe von sechs Mann. Das Feld war zu dieser Zeit auf knappe 30 Fahrer geschrumpft, da jedoch alle starken Mannschaften vorne vertreten waren schlief das Tempo etwas ein und eine größere Gruppe konnte wieder aufschließen. Fünf Runden vor Schluss richtete dann Lennard Kämna (Stölting) alle Augen auf sich. Er attackierte aus der Spitzengruppe um Christian Koch und löste sich etwa  40 Kilometer vor dem Ziel von seinen Begleitern. Trotzdem die verbliebenen Fahrer der Gruppe gut harmonierten, hielt Kämna die Verfolger in Schach und baute seinen Vorsprung bis ins Ziel auf imposante 1:40 Minuten aus. Christian musste im Sprint der Verfolger den beiden harten Rennen etwas Tribut zollen und gab sich dem ehemaligen LKT’ler Julian Schulze (Team Stuttgart) geschlagen. Durch seinen erneuten starken Podiumsplatz holte Christian in der Gesamteinzelwertung jedoch weiter auf und belegt nun hinter Kämna Platz drei. Die Führung in dieser Wertung übernahm mit zwei vierten Plätzen an diesem Wochenende ein weiterer Ex-LKT’ler Jonas Koch (Rad-net). Willi  rundete das heutige Ergebnis mit dem zehnten Platz ab, Robert Kessler belegte als dritter Fahrer vom LKT-Team Platz 23. Durch diese Leistung verteidigte das Team die Führung in der Gesamtteamwertung an diesem Wochenende erfolgreich.

Zusammenfassend lässt sich nach den beiden Rennen wieder ein positives Fazit ziehen. Auch wenn das Team vielleicht die Rennen nicht so stark geprägt hat wie bei vergangenen Bundesligarennen, kann man sich über zwei weiter Podiumsplatzierungen freuen. Mit vier Podiumsplätzen, darunter ein Sieg durch Leon Rohde in Folge, kann man schon fast von einer kleinen Serie sprechen. Auch als Mannschaft trat man wieder geschlossen auf und sammelte weiter Selbstvertrauen und wichtige Erfahrungen für die Zukunft. Der nächste Wettkampf der Radbundesliga wird im Rahmen der deutschen Meisterschaft U23 im Einzelzeitfahren stattfinden. Auch in dieser Disziplin gilt es dann die Qualitäten der Mannschaft unter Beweis zu stellen. Der Blick des Teams richtet sich jetzt jedoch zuerst auf die Bahnmeisterschaften in Berlin. Schon am kommenden Mittwoch findet dort die 4000m Einzelverfolgung statt, bei der Leon Rohde zu den großen Favoriten auf den Titel zählt.  

Auf der Straße steht am Sonntag in einer Woche mit dem deutschen Klassiker  „Rund um Köln“ ein weiteres Highlight der Straßensaison auf dem Programm. Auch dort will das Team um den jungen Sprinter Willi Willwohl wieder seine Qualitäten auf der internationalen Bühne zeigen.