BERICHT WELTCUP LONDON

BERICHT WELTCUP LONDON

Leon Raphael Rohde (Bildrechte: Mario Stiehl)

Beim Weltcup in London bereiteten wir uns indirekt und kurz vor. Das heißt, wir kamen von unserem Trainingslager aus Mallorca wieder, bei dem vorwiegend lange Straßeneinheiten auf dem Programm standen. Darauf hatten wir eine kurze, spezifische Bahneinheit in Frankfurt (Oder) und reisten von dort direkt nach London.
Eigentlich war mein Plan den Weltcup in London auszusetzen. Aber auf Grund vieler krankheitsbedingter Ausfälle und meiner trotz Straßentrainings bestehenden Bahnform wurde ich dennoch nominiert.
Meine ersten Eindrücke der Bahn in London waren gut, obwohl diese nicht so leicht zu rollen schien, wie die des letzten Weltcups in Guadalajara. Dennoch konnten wir, das heißt Henning Bommel, Max Beyer, Theo Reinhardt, Kersten Thiele und ich, solide Trainingsleistungen abrufen.
Motiviert und zuversichtlich gingen wir in die Qualifikation, in der Max Beyer als fünfter Mann des Teams aussetzte.
Es lief nicht ganz so rund und ruhig wie erwartet. Die Zeit war langsamer als angepeilt- 4:05 min. Dennoch konnten wir das Minimalziel erreichen und unter die ersten 8 europäischen Mannschaften fahren. Dies ist wichtig, um die Olympia-Qualifikation nicht zu gefährden. Für die erste Runde beließ Bundestrainer Sven Meyer den Vierer noch einmal. In dieser spürte ich, dass ich nicht mehr ganz Herr meiner Kräfte war und musste den Vierer nach meiner dritten Führung fahren lassen. Danach herrschte etwas Chaos in unserem Team. Dabei kam letztendlich eine Zeit von 4:07 min. heraus. Ich fühlte mich schrecklich. Doch kurz nachdem wir uns ausgefahren hatten, wurde mir erklärt, dass ich auch das Finale noch fahren sollte. Ich konnte mich nur schwer mit diesem Gedanken anfreunden. Aber letztendlich sind wir ein Team und jeder muss bereit sein, das Maximale aus sich herauszuholen. Also setzte ich mich wieder auf die Rolle, um mich ein weiteres Mal warmzufahren.
Dies hatte ich bisher auch noch nie, dass ein Veranstalter alle drei Läufe des Vierers auf einen Wettkampftag legte.
Im Finale sprang nun Max Beyer für Henning Bommel ein. Letztendlich konnte ich mich noch einmal fangen und fühlte mich im Finale sogar stärker als in der ersten Runde. Wir konnten zusammen noch einmal eine solide Zeit von 4:06 min. fahren. Ich denke, es war gut für den Kopf, noch einmal mit den anderen am Start zu stehen.
Leider wurde ich einen Tag später krank und konnte weder meine Zeit in London genießen noch anständig trainieren.
Nun muss ich hoffen, dass sich die Krankheit bis zur Deutschen Meisterschaft im Omnium am 19. und 20. Dezember gebessert hat.

Gruß Leon